Beschreibung
Ein Junge mit Armstümpfen unter den Schultern, mit einem Gesicht, das einem Fünfzigjährigen gehören könnte, die Augen schauen irgendwo in die Hoffnungslosigkeit. „Mama, wie soll ich dich jetzt umarmen?“. Es ist das Gesicht von Mahmud Ajur. Er ist 9 Jahre alt. Er ist das Gesicht des Krieges, der durch den Überfall der Hamas am 7.10.23 auf die Kibbuzims um Gaza und das Nova Festival mit unvorstellbaren Grausamkeiten begonnen wurde, der nicht nur Leben sondern auch die Heimat zerstört hat. Der Rachefeldzug der Israelis war und ist inzwischen nicht minder grausam. Unmenschlich gegen die Bewohner Gazas. Auch ihnen soll nicht nur Leben, sondern die Heimat genommen werden. Das Leben im Gaza-Streifen – inzwischen hochgefährlich. Es gibt kaum noch intakte Krankenhäuser. Obwohl der schmale Streifen Land entlang des Mittelmeers schon heute eine einzige Trümmerwüste ist, bombardiert Israel täglich weiter. Über 55.000 Tote. Selbst wer um ein bisschen Essen oder sauberes Trinkwasser bettelt, riskiert erschossen zu werden. Völkerrechtler sind sich einig. Israel begeht in Gaza Kriegsverbrechen und verstößt gegen das Völkerrecht. Aus diesem Grund denkt die EU über Strafmaßnahmen gegen den jüdischen Staat nach. Selbst der konservative Bundeskanzler Merz kritisiert inzwischen das Land.
„71023“ ist ein Requiem für alle Waisen, Verkrüppelten, Gefolterten, Vergewaltigten, Erschossenen, Verhungerten, Verbrannten, Verdursteten, Erschlagenen auf beiden Seiten. In einem verbrecherischen Krieg. Begleitet von den wunderbaren traurigen Klängen der Out, der arabischen Laute und den zarten, schrecklich schönen Gedichten von palästinensischen Dichtern aus Gaza, die zum Teil selbst während des Krieges von israelischen Bomben getötet wurden.
Shalom! Salam!
Mit Moritz Brendel, Katja Schmidt-Oehm, Ufuk Oehlerking, Larissa Ivleva | Sprecherinnen: Lily Anne Beck, Julia Jaschke, Emilia Reyser | Livemusik: Karim Othman-Hassan (Oud, Klarinette) | Autor & Regie: Ernst Konarek | Bühne & Artwork: David Fitzgerald | Kostüme: Gudrun Schretzmeier | Regieassistenz: Raluca Urea | Fotos: Bettina Meister
Wir bedanken uns bei Jörg Armbruster für seine fachliche Hilfe.