Bernd Hontschik, Chirurg und Publizist, früher Oberarzt am Klinikum Frankfurt/Höchst, bis 2015 in seiner chirurgischen Praxis tätig. Auch jetzt in Zeiten von Corona sei „das deutsche Gesundheitssystem immer noch recht gut“, meint Hontschik, aber er warnt eindringlich vor der „schleichenden Zerstörung des solidarischen Gesundheitswesen“.
Er kritisiert einen klaren Deformationsprozess, einen Paradigmenwechsel im sozialen Bereich, das „Gesundheitswesen würde zur Gesundheitswirtschaft“. „Nicht der Kranke zählt in der Medizin, sondern die Krankheit wird zum Gegenstand eines profitablen Wirtschaftsprogramms.“ Obszön hohe Gewinne der Pharmahersteller, Privatisierungstendenzen mit ungeheurem Profit-Druck bei den Krankenhäusern, Investoren-Tricks im deutschen Alten- und Pflegesystem, Fallpauschalen statt Patientenschutz, genereller Kostendruck und knallharter Wettbewerb um wirtschaftliche Effizienz statt um gute Arbeitsbedingungen in Kliniken und der Pflege.
„Hippokrates for sale“, meint Bernd Hontschik. Und hat gute Ideen, wie man das Patientenwohl wieder in den Mittelpunkt stellen kann. „Die Daseinsvorsorge gehört in die Hand des Staates. Die Gemeinnützigkeit hätte bei mir absoluten Vorrang.“
Moderation Michael Zeiß, Journalist, ehemaliger SWR-Chefredakteur
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Der Neue Montagskreis findet in Kooperation mit dem Theaterhaus statt.
Veranstalter*innen: Petra Bewer + Reiner Graner + Sandrine Kirschenbilder + Bettina Zeiß
www.der-neue-montagskreis.de
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Eine Anmeldung ist zwingend notwendig unter: anmeldung@neuer-montagskreis.de
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Die coronabedingten Vorschriften im Theaterhaus sind einzuhalten.
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